Zahlen zu Firmenpleiten in Deutschland nach oben korrigiert

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Allianz Trade korrigierte aufgrund einer neuen Studie seine Zahlen zu den erwarteten Firmeninsolvenzen im Jahr 2024. Während noch im September eine 21-prozentige Steigerung der Firmenpleiten auf 21.500 Fälle angenommen wurde, rechnet der Kreditversicherer nun sogar mit einem Anstieg von 25 Prozent auf 22.200 Insolvenzen.

Firmeninsolvenzen im Jahr 2024 übersteigen die Prognose

Für 2024 liegt die Zahl der Firmenpleiten nach Allianz Trade bei 22.200.
Für 2024 liegt die Zahl der Firmenpleiten nach Allianz Trade bei 22.200.

Die Konjunkturflaute in Deutschland führt zu immer mehr Firmenpleiten in Deutschland. Der Kreditversicherer Allianz Trade untersucht die Entwicklung der Insolvenzen. Dabei stellte er fest, dass die Insolvenzzahl im laufenden Jahr um 25 Prozent auf rund 22.200 steigt. Ebenso korrigierte die Allianz Trade die Prognose für den Anstieg für das Jahr 2025 auf vier Prozent (anstatt wie bisher zwei Prozent). Das entspricht 23.000 Insolvenzen.

Milo Bogaerts, der Chef der Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, äußerte dazu: 

“Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche in Europa, insbesondere in Deutschland, macht den hiesigen Unternehmen zu schaffen. […] Schwach finanzierte Unternehmen stehen auf Messers Schneide, und es dürfte eine deutliche Marktbereinigung stattfinden.” 

Milo Bogaerts, Chef der Allianz Trade

Die Gründe dieser hohen Zahlen an Firmenpleiten

  • Unternehmen kämpfen mit sinkender Wettbewerbsfähigkeit, schleppender Nachfrage, fälligen Krediten und höheren Löhnen. 
  • Wachsende Exportrisiken belasten die Betriebe, die stärker auf Märkte außerhalb Europas ausgerichtet sind. 
  • Schlechtere Zahlungsmoral und höhere Ausfallrisiken führen zu teurer Refinanzierung.

Viele Unternehmen, vor allem im Mittelstand, seien dagegen weiterhin finanziell stabil. Diese sollen nach Bogaerts trotz Unsicherheiten in eine grüne Zukunft investieren, um die Erholung zu begleiten. Denn für die Zukunft sehen die Voraussagen wieder besser aus: 2026 sieht der Kreditversicherer die Firmenpleiten um vier Prozent auf 22.100 zurückgehen

Was passiert eigentlich, wenn eine Firma pleite geht?

Firmenpleite: Im Insolvenzverfahren vor Gericht wird das pfändbare Vermögen an die Gläubiger verteilt.
Firmenpleite: Im Insolvenzverfahren vor Gericht wird das pfändbare Vermögen an die Gläubiger verteilt.

Firmenpleiten können dazu führen, dass Betriebe Insolvenz anmelden und ein Insolvenzverfahren beim zuständigen Gericht eröffnet wird. Dann müssen Gläubiger wie Arbeitnehmer, Kunden oder Geschäftspartner innerhalb einer vom Gericht bestimmten Frist ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter anmelden. So besteht die Möglichkeit, einen Ersatz in Geld für ihre Forderungen zu erlangen. Im Insolvenzverfahren verteilt der Insolvenzverwalter das verbleibende Vermögen anteilig auf die Insolvenzgläubiger. Ist der Betrieb so pleite, dass kein Insolvenzverfahren durchgeführt werden kann, weil die Verfahrenskosten nicht bezahlt werden, gehen Gläubiger vermutlich leer aus.

Meldet ein Arbeitgeber Insolvenz an, ändert das grundsätzlich nichts an dem Arbeitsverhältnis zum Arbeitnehmer. Jedoch erhält dieser in einigen Fällen sein Gehalt nicht mehr. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unserem Ratgeber über die Insolvenz des Arbeitgebers nach!

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Über den Autor

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Franziska S.

Franziska S. unterstützt seit 2024 das Redaktionsteam von schuldnerberatung.de. Zuvor studierte sie Rechtswissenschaften in Berlin. Ihr Fachwissen aus dem juristischen Studium lässt sie in die Erstellung von Ratgebertexten zu Themen des Zwangsvollstreckungsrechts und Insolvenzrechts einfließen.

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