Das Wichtigste zur Privatinsolvenz ohne Anwalt
Ist es möglich, die Privatinsolvenz ohne Anwalt zu beantragen?
Ja, diese Möglichkeit besteht. Allerdings benötigen Sie dann Unterstützung von einer anerkannten Schuldnerberatungstelle. Möchten Sie wissen, ob die Privatinsolvenz die richtige Lösung für Sie ist oder ob andere Optionen bezüglich des Schuldenabbaus bestehen, können Sie eine kostenlose und unverbindliche Ersteinschätzung auf www.schuldenanalyse-kostenlos.de ** einholen.
Ein Verbraucher darf erst dann Privatinsolvenz anmelden, wenn er vorher vergeblich versucht hat, sich außergerichtlich mit seinen Gläubigern zu einigen. Er muss sich diesen gescheiterten Versuch von einer anerkannten Stelle bescheinigen lassen, also von einem Anwalt oder einer anerkannten Schuldnerberatung.
Anwälte oder Schuldenberater können Sie bei der Verhandlung mit Ihren Gläubigern unterstützen und Ihnen während des gesamten Insolvenzverfahrens mit Rat und Tat zur Seite stehen, etwa wenn Sie Fragen zu Ihren Obliegenheiten oder zur Pfändungsfreigrenze haben.
Inhalt
Gut zu wissen: Was ist die Privatinsolvenz?
Vor- und Nachteile einer Privatinsolvenz ohne Anwalt
Schulden zu haben ist belastend, besonders dann, wenn eine Überschuldung vorliegt. Ist eine außergerichtliche Einigung mit den Gläubigern nicht möglich, können Unternehmen und Privatpersonen Insolvenz anmelden. Es gibt drei mögliche Gründe, um Insolvenz zu eröffnen:
- Zahlungsunfähigkeit
- drohende Zahlungsunfähigkeit: Wenn der Betroffene absehen kann, dass die Zahlungsunfähigkeit bald eintritt
- Überschuldung: Wenn die Schulden das Vermögen des Schuldners übersteigen
Wenn einer der genannten Gründe vorliegt, muss ein Unternehmen Regelinsolvenz anmelden, da die Verantwortlichen sich andernfalls wegen Insolvenzverschleppung strafbar machen. Eine natürliche Person ist dagegen nicht verpflichtet, Privatinsolvenz anzumelden. Es ist dennoch ratsam, nach einer gescheiterten außergerichtlichen Einigung Privatinsolvenz anzumelden, um danach von der Restschuldbefreiung profitieren zu können. Doch ist eine Privatinsolvenz ohne Anwalt möglich oder ratsam?
Zunächst zu der Frage, ob die Eröffnung einer Privatinsolvenz ohne Anwalt möglich ist: Weder die Insolvenzordnung noch ein anderes Gesetz schreibt einem Schuldner vor, dass er einen Anwalt benötigt um Privatinsolvenz anzumelden oder das Verfahren zu durchlaufen. Demnach kann der Betroffene die Privatinsolvenz selbständig ohne Anwalt beim zuständigen Gericht beantragen. Der Betroffene kann ebenso das Insolvenzverfahren ohne anwaltlichen Beistand durchlaufen.
Ob eine Privatinsolvenz ohne Anwalt ratsam ist, ist jedoch eine andere Frage. In manchen Fällen ist es ratsamer, einen Anwalt oder eine Schuldnerberatung zu konsultieren und sich beraten zu lassen, da bereits bei der Antragstellung Probleme auftreten können, die den Antragsteller evtl. überfordern. Werden bestimmte Angaben falsch gemacht oder Vermögen verschwiegen, kann dies unter Umständen dazu führen, dass die Restschuldbefreiung versagt wird. Eine unverbindliche Erstberatung rund um die Privatinsolvenz erhalten Sie beim Online-Schuldencheck **.
Außergerichtlicher Einigungsversuch
Vor der Anmeldung der Privatinsolvenz, ob ohne oder mit Anwalt, muss der Schuldner versuchen, eine außergerichtliche Einigung mit den Gläubigern zu erreichen.
In der Regel stimmen viele Gläubiger einer außergerichtlichen Einigung zu, da sie dabei erfahrungsgemäß mehr Geld zurückbekommen als nach Eröffnung der Privatinsolvenz, selbst ohne Anwalt.
Mit der Eröffnung der Privatinsolvenz entstehen für den Schuldner noch weitere Kosten, beispielsweise solche für das Gericht oder für den Insolvenzverwalter.
Ohne Privatinsolvenz könnte der Schuldner das Geld dafür verwenden, um die Gläubiger zu befriedigen. Des Weiteren erfolgt für den Schuldner nach der Wohlverhaltensphase die Restschuldbefreiung und der Gläubiger kann seinen Anspruch auf die offenen Schulden nicht mehr geltend machen.
Das Scheitern des außergerichtlichen Einigungsversuchs muss mit einem entsprechenden Nachweis belegt werden. Einen Nachweis können Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare oder bestimmte Schuldnerberatungsstellen ausstellen.
Privatinsolvenz ohne Anwalt: Schuldnerberatung als Alternative
Ist die Eröffnung der Privatinsolvenz unvermeidlich, muss der Schuldner damit rechnen, dass eine Menge Kosten auf ihn zukommen. Aus diesem Grund ist es nachvollziehbar, wenn die Privatinsolvenz ohne Anwalt eröffnet werden soll.
Will ein Schuldner die Privatinsolvenz ohne Anwalt durchlaufen, aber trotzdem nicht auf professionelle Beratung verzichten, kann er auf Schuldnerberatungsstellen zurückgreifen. Neben kostenpflichtigen Schuldnerberatungsstellen gibt es auch gemeinnützige und staatliche Stellen, die ihre Dienstleistung kostenlos anbieten. Das sind beispielsweise staatliche oder kommunale Stellen wie Diakonie oder Caritas.
Eine Privatinsolvenz ohne Anwalt ist zwar kostengünstiger, aber eine Beratung von einer kostenlosen Stelle zu bekommen ist nicht leicht und meistens mit einer langen Wartezeit verbunden. Ist die Angelegenheit dringend, kann der Berater unter Umständen schnell reagieren, beispielsweise wenn dem Schuldner andernfalls die Obdachlosigkeit droht.
Eine Privatinsolvenz ohne Anwalt, aber dafür mit einer Schuldnerberatung hat den Nachteil, dass die Schuldnerberatung in der Regel nur beratend tätig ist. Sie beantwortet dem Schuldner die wichtigsten Fragen und gibt ihm Tipps, jedoch muss der Schuldner wichtige Schritte allein durchlaufen. Nähere Informationen zum Ablauf der Privatinsolvenz erhalten Sie im Rahmen einer kostenlosen und unverbindlichen Beratung hier **.
Allgemein ist es eher von Nachteil, eine Privatinsolvenz ohne Anwalt durchzuführen. Zwar bringt ein Anwalt beim Insolvenzverfahren viel Kosten mit sich, jedoch bekommt er zunächst einen zeitnahen Beratungstermin und kann den Anwalt zudem die wichtigsten Aufgaben beauftragen. Eine Privatinsolvenz ohne Anwalt bedeutet auch mehr Arbeit für den Schuldner.
Hallo ! Ich habe Schulden unt möchte privatinsolvenz machen.