Pfändungsrechner: Wie viel vom Einkommen wird gepfändet?

Pfändungsrechner: Online und kostenlos den pfändbaren Betrag berechnen

Wie viel darf gepfändet werden? Rechnen Sie es hier aus!

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Bevorstehende Pfändung: Der Pfändungsrechner hilft

Ein Pfändungsrechner kann Ihnen helfen, den pfändbaren Betrag zu berechnen, wenn Ihr Einkommen im Rahmen einer Zwangsvollstreckung oder einer Insolvenz gepfändet wird. Auf diese Weise können Sie kontrollieren, ob tatsächlich so viel gepfändet wird wie erlaubt, oder feststellen, auf wie viel Geld Sie letztendlich verzichten müssen.

Wenn Schuldner Zahlungen einstellen, stehen auf der anderen Seite Gläubiger, die ihr Geld nicht erhalten. Sie haben die Möglichkeit, ihre Forderungen mittels einer Pfändung einzutreiben. Es handelt sich dabei um eine Form der Zwangsvollstreckung. Dabei wird zum Beispiel Geld in Form einer Konto- oder Lohnpfändung gepfändet. Wie viel gepfändet werden darf, regelt die Zivilprozessordnung (ZPO) in § 803:

Die Zwangsvollstreckung in das bewegliche Vermögen erfolgt durch Pfändung. Sie darf nicht weiter ausgedehnt werden, als es zur Befriedigung des Gläubigers und zur Deckung der Kosten der Zwangsvollstreckung erforderlich ist.

Es darf also nicht uneingeschränkt gepfändet werden, sondern nur so viel, dass die Forderungen der Gläubiger befriedigt werden. Führt die Pfändung hingegen voraussichtlich nicht zur vollständigen Befriedigung der Forderungen, so muss der Schuldner eine Vermögensauskunft abgeben.

Bei Insolvenz Pfändungsrechner verwenden

Kommt es zu einer Privatinsolvenz, wird auch hier das Einkommen des Schuldners gepfändet. Zunächst wird die Insolvenzmasse anhand des Vermögens ermittelt und verwertet. Der Erlös wird an die Gläubiger verteilt. Anschließend beginnt die Wohlverhaltensphase, in welcher das Einkommen wiederholt an den Insolvenzverwalter abgetreten wird, bis die Forderungen der Gläubiger vollständig befriedigt wurden oder bis die Restschuldbefreiung erteilt wird.

Auch bei einer Insolvenz wird nur ein Teil des Einkommens gepfändet, welcher ebenfalls mit dem Pfändungsrechner berechnet werden kann. Dieser Pfändungsfreibetrag bleibt dem Schuldner monatlich als Selbstbehalt, da dieser auch während der Phase der finanziellen Handlungsunfähigkeit fähig sein muss, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Der unpfändbare Betrag dient daher der Sicherung des Existenzminimums.

So funktioniert der Pfändungsrechner für Deutschland

Um den Pfändungsrechner zu benutzen und den pfändbaren Betrag zu errechnen, benötigen Sie folgende Informationen:

• Höhe des Nettolohns
• Anzahl der unterhaltsberechtigten Personen

Nach der Eingabe berechnet der Pfändungsrechner, wie viel in Ihrem Fall gepfändet werden darf – hier drei Beispiele für Pfändungsfreigrenzen, wenn der Schuldner niemandem Unterhalt zahlt:

• Nettoeinkommen von bis zu 1.499,99 Euro ist gar nicht pfändbar. Der Schuldner darf hier den gesamten Betrag behalten.
• Bei einem monatlichen Einkommen von 1.600 Euro netto dürften zum Beispiel 75,78 € pro Monat gepfändet werden.
• Bei 2.000 Euro netto erhöht sich der pfändbare Betrag auf 355,78 Euro pro Monat.

Besteht gegenüber einer oder mehreren Personen eine Unterhaltspflicht, müssen Sie dies ebenfalls im Pfändungsrechner eingeben, da die Verpflichtung zur Zahlung von Unterhalt den pfändbaren Betrag beeinflusst:

• Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.600 Euro und einer unterhaltsberechtigten Person darf beispielsweise gar nichts gepfändet werden.
• Bei 2.100 Euro netto beträgt der pfändbare Betrag 23,41 € pro Monat, wenn der Schuldner einer Person Unterhalt gewährt.

Das heißt, je mehr unterhaltsberechtigte Personen vorhanden sind, desto weniger kann gepfändet werden.

Beachten Sie: Der Pfändungsrechner berücksichtigt keine Sonderbezüge wie Weihnachtsgeld, Überstundenvergütung oder Urlaubsgeld. Erhalten Sie also besondere Vergütungen, müssen Sie zunächst feststellen, ob und inwieweit diese voll pfändbar sind.

Voll sowie teilweise pfändbare Bezüge werden zum pfändbaren Einkommen dazugerechnet und erhöhen dieses. Bedingt pfändbare Bezüge sind hingegen gemäß § 850b ZPO nur unter bestimmten Bedingungen pfändbar. Unpfändbare Bezüge bleiben Ihnen erhalten, damit Sie frei über diese verfügen können bzw. sie für den Zweck einsetzen können, für den sie bestimmt sind.

Wollen Sie den Pfändungsfreibetrag berechnen, müssen Sie den vom Pfändungsrechner errechneten Betrag von Ihrem Nettogehalt abziehen.

Fazit: Der Pfändungsrechner berücksichtigt Unterhalt, aber der Pfändungsrechner berücksichtigt keine Überstunden, kein Weihnachtsgeld und kein Urlaubsgeld.

Pfändungsschutzkonto: Freibeträge schützen

Auch wenn ein Teil Ihres Einkommens unpfändbar ist, sollten Sie sich auf die Pfändung vorbereiten und Ihr Geld vor dieser schützen. So können Sie Ihr Konto in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) umwandeln oder ein solches bei einem Kreditinstitut Ihrer Wahl einrichten lassen. Auf dieser besonderen Art von Konto ist ein monatlicher Freibetrag vor der Pfändung geschützt.

Wird das Guthaben in Höhe des pfändungsfreien Betrages in einem Monat nicht verwendet, bleibt es in den folgenden drei Monaten zusätzlich zum geschützten Guthaben von der Pfändung unberührt.

Das Vollstreckungsgericht kann auf Antrag des Schuldners anordnen, dass das Guthaben auf dem Pfändungsschutzkonto für maximal zwölf Monate der Pfändung nicht unterworfen ist, wenn der Schuldner nachweist, dass dem Konto in den letzten sechs Monaten vor Antragstellung ganz überwiegend nur unpfändbare Beträge gutgeschrieben wurden, und wenn er glaubhaft macht, dass auch innerhalb der nächsten zwölf Monate nur ganz überwiegend nicht pfändbare Beträge zu erwarten sind.

Die Anordnung kann versagt werden, wenn überwiegende Belange des Gläubigers entgegenstehen. Sie ist auf Antrag eines Gläubigers aufzuheben, wenn ihre Voraussetzungen nicht mehr vorliegen oder die Anordnung den überwiegenden Belangen dieses Gläubigers entgegensteht.

Was wird überhaupt gepfändet?

Grundsätzlich kann jede Art von Vergütung gepfändet werden, unabhängig davon, wie diese benannt oder berechnet wird. Werden mehrere Einkommen erzielt, gilt gemäß § 850e Nr. 2 ZPO Folgendes:

Mehrere Arbeitseinkommen sind auf Antrag vom Vollstreckungsgericht bei der Pfändung zusammenzurechnen. Der unpfändbare Grundbetrag ist in erster Linie dem Arbeitseinkommen zu entnehmen, das die wesentliche Grundlage der Lebenshaltung des Schuldners bildet.

Pfändbares vs. unpfändbares Einkommen

Wie bereits erwähnt, ist nicht jede Art von Einkommen pfändbar. Manche Bezüge können entweder nur teilweise oder nur unter bestimmten Bedingungen gepfändet werden. Unpfändbar hingegen sind folgende Bezüge:

• Überstundenvergütung zur Hälfte
• Urlaubsgeld, solange es den üblichen Rahmen nicht übersteigt
• Aufwandsentschädigungen wie Spesen, solange sie im üblichen Rahmen liegen
• Weihnachtsgeld bis maximal 750 Euro (Stand: 1.7.2024)
• Geburtsbeihilfen, Erziehungsgelder, Studienbeihilfen

Unter bestimmten Bedingungen können außerdem Bezüge nach denselben Regelungen wie Arbeitseinkommen gepfändet werden. Eine Pfändung ist dann möglich, wenn die Vollstreckung in das restliche bewegliche Vermögen des Schuldners die Forderungen der Gläubiger nicht vollständig befriedigt oder dies aller Voraussicht nach nicht passieren wird und wenn die Art und die Höhe der Bezüge dies zulässt.

• Verletztenrente
• Unterhaltsrente
• Witwenrente

Bis hierher und nicht weiter: Die Pfändungsschutzgrenze

Arbeitseinkommen ist bis zu einer bestimmten Grenze unpfändbar. Es handelt sich dabei um die sogenannte Pfändungsschutzgrenze. Diese variiert je Einkommenshöhe (monatlicher Nettolohn). Sie wird jährlich durch die Pfändungsfreigrenzenbekanntmachung neu festgelegt und die pfändbaren Beträge in einer Pfändungstabelle veröffentlicht. Derzeit darf Arbeitseinkommen grundsätzlich erst ab einem Betrag von 1.499,99 Euro gepfändet werden.

Der pfändbare Betrag erhöht sich mit steigendem Nettolohn. Das bedeutet, je mehr Sie verdienen, desto mehr kann gepfändet werden. Einen Einfluss auf die Höhe des pfändbaren Betrags hat zudem die Anzahl der Personen, für welche eine Unterhaltspflicht besteht. Das heißt, je mehr unterhaltsberechtigte Personen (1 bis 5 oder mehr) vorhanden sind, desto weniger darf gepfändet werden.

Eine Unterhaltspflicht kann gegenüber folgenden Personen bestehen:

• Kind
• Ehepartner und frühere Ehepartner
• Lebenspartner und früherer Lebenspartner
• Verwandter
• Elternteil

Hat eine unterhaltsberechtigte Person eigene Einkünfte, kann diese bei der Berechnung des unpfändbaren Betrags ganz oder teilweise außer Acht gelassen werden. Im Folgenden finden Sie die aktuelle Pfändungstabelle, welche als Grundlage für die Berechnung des pfändbaren Betrags gilt. Die mit dem Pfändungsrechner ermittelten Werte beruhen also auf dieser Pfändungstabelle.

Zwangsvollstreckung oder Privatinsolvenz – Pfändungstabelle: Grundlage für Rechner

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Über den Autor

Mario G.

Mario hat einen Master-Abschluss in Sozialmanagement an der FH Potsdam erworben. Seit 2016 ist er Mitglied unserer Redaktion von schuldnerberatung.de und informiert unsere Leser über allerlei wichtige Themen rund um Schuldenrecht, Privatinsolvenz und Schuldenabbau.

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