Das Wichtigste zu Schulden bei Klarna
Klarna-Schulden entstehen, sobald ein Käufer die Zahlungsmethode „Kauf auf Rechnung“ oder die „Klarna-Finanzierung“, also einen Ratenkauf wählt. Denn Forderungen, die erst später bezahlt werden (müssen), sind offene Verbindlichkeiten und damit Schulden.
Wenn Sie die Rechnung nicht pünktlich begleichen, bekommen Sie zunächst eine Zahlungserinnerung. Wenn Sie Ihre Klarna-Schulden weiterhin nicht bezahlen, erhalten Sie eine Mahnung. Außerdem verlangt Klarna dann eine Mahngebühr. Bleibt die Zahlung immer noch aus, übergibt Klarna den Vorgang an ein Inkassounternehmen.
Verschaffen Sie sich zunächst einen genauen Überblick über Ihre Finanzen. Listen Sie alle offenen Schulden auf und führen Sie ein Haushaltsbuch über Ihre Einnahmen und Ausgaben. Hier geben wir Ihnen weitere Tipps.
Klarna gibt auf seiner Website an, dass sich Klarna-Käufe nicht negativ bei der SCHUFA auswirken. Dennoch bleibt ein gewisses Risiko. Wer eine Ratenzahlungsfinanzierung nutzt, schließt damit gewöhnlich einen Darlehensvertrag über die Kaufsumme mit Klarna ab. Wer zeitnah mehrere solcher Kleinkredite aufnimmt, verschlechtert damit unter Umständen seinen SCHUFA-Score – vor allem, wenn er die Klarna-Schulden nicht bezahlen kann. Denn dann erfolgt auf jeden Fall ein Negativeintrag.
Inhalt
Ist Klarna eine Schuldenfalle?
Zunächst einmal ist Klarna ein schwedisches Unternehmen, das Finanzdienstleistungen anbietet. Wer online einkauft, kann die Bezahlung seiner Bestellung über diesen Dienst abwickeln.
Die Kunden der teilnehmenden Online-Händler können entweder sofort bezahlen, beispielsweise per Sofortüberweisung oder Lastschrift, oder eben später:
- Beim Ratenkauf lassen sich Klarna-Schulden in Raten zu zahlen.
- Alternativ ist der Kauf auf Rechnung mit einem längeren Zahlungsziel möglich.
Viele Menschen wickeln ihre Online-Einkäufe über Klarna ab, ohne Schulden zu machen. Sie profitieren lediglich von den unterschiedlichen Zahlungsarten. Eine dieser Zahlungsarten ist der Kauf auf Rechnung, bei dem die Zahlung erst nach 30 Tagen fällig wird. Und genau damit wirbt Klarna auch auf seiner Website: „Shoppe jetzt. Bezahle später.“
Diese Bezahlmethode birgt jedoch einige Risiken:
- Wer ständig auf Rechnung oder per Ratenzahlung einkauft, verliert schnell den Überblick, häuft bei Klarna immer mehr Schulden an und gerät so immer tiefer in die Schuldenfalle.
- Die Geschäftsidee des „Buy now, pay later“ verleitet Menschen zu impulsiven Kaufentscheidungen. Sie kaufen sich schneller Dinge, die sie sich eigentlich gar nicht leisten können.
- Wer die Zahlungsfrist von 30 Tagen nicht einhalten kann und diese verlängern will, bezahlt dafür eine Gebühr.
- Wer das Zahlungsziel nicht einhält, wird per Zahlungserinnerung aufgefordert, die offenen Beträge zu begleichen. Danach folgt eine Mahnung und Klarna verlangt eine Mahngebühr. Der Finanzdienstleister übergibt offene Rechnungen an ein Inkassounternehmen, wodurch weitere Kosten entstehen können.
- Wenn Kunden ihre Klarna-Schulden nicht (pünktlich) abbezahlen, droht ein Eintrag bei der SCHUFA, der sich negativ auf die Kreditwürdigkeit auswirkt.
Die Gefahr, zu viele Klarna-Schulden anzuhäufen, besteht vor allem für Verbraucher, denen der Überblick über ihre Finanzen fehlt und die bereits ihr Konto überzogen oder andere Ratenfinanzierungen zu laufen haben. So landen vor allem Menschen in der Schuldenfalle, die nicht gut mit ihrem Geld haushalten und mehr ausgeben, als sie sich leisten können.
Video: Wir erklären, was eine Schuldnerberatung macht!
Wie Sie Ihre Klarna-Schulden loswerden
- Wenn Sie in der Schuldenfalle sitzen, sollten Sie sich zuallererst intensiv mit Ihrer finanziellen Situation auseinandersetzen: Notieren Sie sämtliche Klarna-Schulden und andere offenen Verbindlichkeiten, um herauszufinden, welchen Geldbetrag Sie insgesamt noch bezahlen müssen. Führen Sie ein Haushaltsbuch, indem Sie alle Einkünfte und Ausgaben genau dokumentieren.
- Streichen Sie vorerst sämtliche Ausgaben, die nicht zwingend notwendig sind, und verwenden Sie das eingesparte Geld, um Ihre Schulden zu bezahlen.
- Wenn Sie aus der Klarna-Verschuldung herauskommen möchten, dürfen Sie nicht weiterbestellen, sonst wächst der Schuldenberg weiter an. Vor allem Ratenkäufe sind tabu, zumal hier die Gefahr steht, wieder den Überblick zu verlieren. Bestellen Sie erst wieder, wenn Sie es sich auch wirklich leisten können.
- Wenden Sie sich frühzeitig an eine Schuldnerberatung, wenn Sie Ihre Klarna-Schulden nicht bezahlen können. Die Berater erarbeiten mit Ihnen gemeinsam einen Lösungsweg zum Schuldenabbau, der auf Ihr Einkommen und Ihre persönliche Lebenssituation zugeschnitten ist.
Um Klarna-Schulden zu vermeiden, helfen folgende Tipps:
- Legen Sie sich ein Budget für Online-Einkäufe fest und halten Sie dieses auch ein. Prüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Budget bereits ausgeschöpft ist. Nur so können Sie kontrollieren, ob und wie viel Klarna-Schulden Sie haben.
- Fragen Sie sich immer, ob Sie das jeweilige Produkt wirklich brauchen und wollen.
- Impulskäufe lassen sich vermeiden, indem Sie etwas Zeit zwischen dem Kaufimpuls und der endgültigen Kaufentscheidung vergehen lassen.
- Nutzen Sie außerdem den 1-Euro-Trick gegen Spontankäufe: Für jeden Euro, den das Produkt kostet, sollten Sie es mindestens einen Tag benutzen. Kostet eine neue Hose etwa 80 Euro, lohnt sich der Kauf nur, wenn Sie sie 80 Tage und länger tragen.
- Ein weiteres Instrument, um Klarna-Schulden zu vermeiden, ist die richtige Wahl der Zahlungsart. Wählen Sie Vorkasse oder Sofortüberweisung, um Ihre Ausgaben zu kontrollieren.