Haushaltsschulden: Ursachen und Gegenmaßnahmen

Das Wichtigste zu Haushaltsschulden

Was sind Haushaltsschulden?

Haushaltsschulden sind Schulden, die durch (private) Haushalte gemacht werden. Sie können aus einer oder mehreren natürlichen Personen bestehen.

Wie entstehen solche Schulden?

Gründe für eine Überschuldung können Arbeitslosigkeit und Krankheit, aber auch Trennung und unwirtschaftliches Verhalten sein.

Was können Privatpersonen tun, die überschuldet sind?

Verbraucher sollten sich so schnell wie möglich an eine Schuldnerberatungsstelle wenden. Diese hilft ihnen, einen Überblick über ihre Finanzen zu bekommen und die Schulden abzubauen.

Was sind Haushaltsschulden?

Haushaltsschulden können auch Beziehungen belasten.
Haushaltsschulden können auch Beziehungen belasten.

Als Haushalt wird im Allgemeinen eine wirtschaftliche Einheit, die aus mindestens einer natürlichen Person besteht, bezeichnet. So bilden beispielsweise Singles Einpersonenhaushalte, Familien einen Mehrpersonenhaushalt.

Auch Ehepaare gelten als Mehrpersonenhaushalt. Im Gegensatz dazu ist eine Wohngemeinschaft ökonomisch gesehen in der Regel kein Mehrpersonenhaushalt, sondern besteht aus mehreren Einzel- oder Mehrpersonenhaushalten. Von Haushaltsschulden wird daher bei Schulden von Einzel- und Mehrpersonenhaushalten gesprochen.

Eine Überschuldung liegt vor, wenn das vorhandene Einkommen und Vermögen nicht mehr ausreicht, um alle finanziellen Verbindlichkeiten zu bezahlen und sich dies wahrscheinlich auch in absehbarer Zeit nicht ändert. Benötigen Sie in einer solchen Situation Hilfe, kann Ihnen die Online-Schuldenanalyse ** kostenlos und unverbindlich Wege aus der Schuldenfalle aufzeigen.

Ursachen für Haushaltsschulden

Eine ganze Reihe verschiedener Gründe können dazu führen, dass Einzel- und Mehrpersonenhaushalte Schulden machen. Viele dieser Schulden sind sogar unumgänglich und geplant – etwa beim Hausbau oder einem Ersatzfahrzeug für die alte Familienkutsche. Solange das Darlehen nicht zu hoch, die Tilgung angemessen und die Kreditraten bezahlbar gewählt wurden, sind Schulden nicht zwangsläufig ein Problem.

Heikel werden Haushaltsschulden meist, wenn diese Bedingungen nicht eingehalten werden, mehrere Kredite aufgenommen wurden oder unvorhergesehene Ereignisse eintreten. Zu den wichtigsten Ursachen für eine Überschuldung gehören daher:

  • Ökonomische Auslöser: Arbeitslosigkeit, gescheiterte Selbstständigkeit etc.
  • Trennung, Scheidung, Tod des Lebenspartners
  • Erkrankung, Sucht, Unfall
  • Unwirtschaftliche Haushaltsführung, unangemessenes Konsumverhalten
  • Gescheiterte Immobilienfinanzierung
Oftmals liegen Haushaltsschulden externe Ursachen zugrunde.
Oftmals liegen Haushaltsschulden externe Ursachen zugrunde.

In der Regel liegen die Hauptursachen für eine Überschuldung nicht in der Kontrolle der Schuldner, sondern sind von externen Faktoren bestimmt. Allerdings haben eine unwirtschaftliche Verhaltensweise und unangemessenes Konsumverhalten in den letzten Jahren an Wichtigkeit gewonnen.

Hinter vielen dieser Ursachen für Haushaltsschulden steht letztendlich eine mangelnde Finanzkompetenz, die soziologisch mit einem geringen Bildungsniveau korreliert – auch weil ökonomische und finanzielle (Allgemein-)Bildung im deutschen Schulsystem überwiegend zersplittert, aber nie gebündelt und vor allem in höheren Schulformen gelehrt wird. So führt Schulbildung allein nur zu einem lückenhaften Kompetenzaufbau.

Maßnahmen gegen Haushaltsschulden: Schuldnerberatungen

Verschuldete Haushalte sollten sich frühzeitig an eine Schuldnerberatungsstelle wenden. Diese werden von

  • Wohlfahrtsverbänden,
  • Verbraucherzentralen und
  • Kommunen

angeboten. Kostenlose Schuldnerberatungen sind allerdings hochfrequentiert und daher oft auf Monate hinaus terminlich ausgebucht. Schuldner sollten sich daher überlegen, ob für sie auch eine anwaltliche Schuldnerberatung in Frage kommt. Zwar entstehen hier Kosten, diese können jedoch in der Regel durch einen Beratungshilfeschein oder schon durch die Zinsen und Mahnungen, die in Zukunft eingespart werden, gedeckt sein.

Außerdem kann ein Anwalt im Fall der Fälle auch durch die Privatinsolvenz und die anschließende Wohlverhaltensphase begleiten. Eine nicht-anwaltliche Schuldnerberatung ist hierzu nicht berechtigt.

Allerspätestens, wenn die Zahlungsunfähigkeit droht, sollten Personen mit Haushaltsschulden sich professionelle Hilfe suchen! Eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung erhalten Betroffene auf www.schuldenanalyse-kostenlos.de **.

Vorsicht vor Dispo-Schulden! Der Dispo sollte niemals über längere Zeit im Minus sein und nur im Notfall genutzt werden.

In der Regel sollten Schuldnerberatungen berechtigt sein, eine Bescheinigung über das Scheitern des außergerichtlichen Einigungsversuchs nach § 305 Insolvenzordnung (InsO) auszustellen. Nur mit einer solchen Erklärung ist es überhaupt möglich, ein Insolvenzverfahren zu eröffnen. Ansonsten war die vorangegangene Arbeit möglicherweise umsonst und der Einigungsversuch muss ein zweites Mal durchgeführt werden, was zu weiteren Kosten führen kann.

Vorsicht vor unseriösen Angeboten, sei es für schnelle Kredite oder andere unrealistische Versprechungen. Seriöse Schuldnerberatungen arbeiten intensiv mit ihren Klienten, verhandeln mit deren Gläubigern und versprechen keine Wunder!

Erste Hilfe bei Schulden

Eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung kann helfen, Haushaltsschulden zu vermeiden.
Eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung kann helfen, Haushaltsschulden zu vermeiden.

Haushaltsschulden entstehen meist nicht auf einen Schlag. Wenn Betroffene merken, dass ihre Zahlungsverpflichtungen kontinuierlich steigen oder ihre Liquidität zu schwinden droht, können bestimmte Maßnahmen helfen, den Schaden zu begrenzen. Insbesondere ist es wichtig, die eigenen Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen:

  1. Welche Einnahmen hat Ihr Haushalt zu verzeichnen (Gehalt/Lohn, staatliche Leistungen wie Elterngeld, Einkünfte aus Vermietungen etc.)
  2. Welche festen Ausgaben fallen monatlich (Miete, Internet etc.), zum neuen Quartal (Versicherungsbeiträge, GEZ usw.) und jährlich (Vereinsbeiträge etc.) an?
  3. Welche variablen Kosten entstehen für die monatliche Lebenshaltung (Lebensmittel, Benzin, Kleidung, Haustiere usw.)?

Vergessen Sie nicht getreu dem Motto „Auch Kleinvieh macht Mist“ die kleinen täglichen Ausgaben für den morgendlichen Kaffee auf dem Weg zur Arbeit oder die Zeitschrift zwischendurch.

Insbesondere Einsparpotentiale werden so deutlich, womit wiederum ein Teil der Haushaltsschulden beglichen werden kann. Möglicherweise war bisher auch nicht klar, wohin ein Teil des zur Verfügung stehenden Geldes eigentlich verschwindet – dank eines Haushaltsplans können Schuldner so ihr eigenes Konsumverhalten überdenken.

Bei hohen Haushaltsschulden, Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung geht jedoch kein Weg an einer professionellen Schuldenregulierung vorbei. Je früher Sie den Mut finden, sich professionelle Hilfe zu suchen, desto besser!

Nationale Haushaltsschulden

Auch der deutsche Staat hat Haushaltsschulden.
Auch der deutsche Staat hat Haushaltsschulden.

Als Haushaltsschulden werden auch die durch den staatlichen Haushalt gemachten Schulden in Deutschland bezeichnet, sowohl Verbindlichkeiten des Bundes, der Länder und Gemeinden als auch der Kommunen und der Sozialversicherung.

Im ersten Quartal 2022 betrug die Staatsverschuldung Deutschlands 2.005,6 Milliarden Euro:

  • Bund: 1.546,9 Milliarden Euro
  • Bundesländer: 636,7 Milliarden Euro
  • Kommunen: 135,3 Milliarden Euro

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Über den Autor

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Mario G.

Mario hat einen Master-Abschluss in Sozialmanagement an der FH Potsdam erworben. Seit 2016 ist er Mitglied unserer Redaktion von schuldnerberatung.de und informiert unsere Leser über allerlei wichtige Themen rund um Schuldenrecht, Privatinsolvenz und Schuldenabbau.

Bildnachweise

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