Das Wichtigste über Geldsorgen
Das Wichtigste ist es, dass Sie handeln und sich gegebenenfalls Hilfe suchen, wenn Sie Schulden haben, die Sie nicht mehr bezahlen können. Ab diesem Abschnitt stellen wir Ihnen ganz konkrete Maßnahmen vor.
Professionelle Hilfe bei Geldsorgen bieten Ihnen die öffentlichen und gemeinnützigen Schuldnerberatungsstellen. Nutzen Sie deren Angebote so früh wie möglich und nicht erst, wenn Sie zahlungsunfähig oder überschuldet sind.
Oft beruhen die Geldprobleme für frischgebackene Eltern darauf, dass sie nicht wissen, welche Fördermöglichkeiten es für sie und ihre Familie gibt. Zu diesen Leistungen gehören z. B. der Kindergeldzuschlag, das Wohngeld für Familien, die kein Hartz 4 beziehen und Mittel aus der Bundesstiftung Mutter und Kind. Lassen Sie sich gegebenenfalls von der Schwangerenberatung oder einer Schuldnerberatung dazu beraten.
Sprechen Sie am besten zuerst mit einem guten Freund oder einem lieben Menschen aus Ihrer Familie. Für den Fall, dass Sie professionelle Hilfe brauchen, finden Sie hier verschiedene Ansprechpartner zu unterschiedlichen Themenbereichen.
Inhalt
Geldsorgen: Was tun? Eine kleine Ursachenforschung
Geld und Psyche hängen enger miteinander zusammen, als wir denken – beides beeinflusst sich gegenseitig. Deshalb müssen wir uns um beides gut kümmern – sowohl um unser Budget als auch um unsere psychische Gesundheit. Im Folgenden werfen wir einen Blick darauf, wie es Ihnen gelingt, das Beste herauszuholen für Ihr finanzielles und Ihr psychisches Glück.
Beginnen wir mit einer zentralen Frage: Verursachen Ihre Geldsorgen psychischen Stress oder gibt es bestimmte (psychische) Probleme, die Ihnen Sorgen bereiten, wie zum Beispiel Suchterkrankungen? Je nachdem, wie Ihre Antwort auf diese Frage ausfällt, bedarf es eines anderen Ansatzes, um Ihre Schwierigkeiten zu beseitigen:
- Geldsorgen als Ursache für psychische Probleme: In den ersten Abschnitten beschäftigten wir uns mit der Frage, wie Sie Ihre finanziellen Probleme und Sorgen in den Griff bekommen und damit auch Ihre psychischen Belastungen loswerden.
- Ursachen für Geldsorgen beseitigen: Im letzten Teil des Ratgebers erfahren Sie, wer Ihnen helfen kann, wenn psychische Probleme und Erkrankungen zu finanziellen Schwierigkeiten führen.
Geldsorgen wegen Schulden: Hilfe bietet die Schuldnerberatung
Wenn Sie tatsächlich verschuldet sind und nicht wissen, wie Sie diese Verbindlichkeiten begleichen sollen, wenden Sie sich am besten an eine Schuldnerberatungsstelle. Je früher Sie sich um einen Termin bemühen, desto besser. Kompetente und gewöhnlich kostenfreie Beratung und Unterstützung finden Sie zum Beispiel bei diesen Anbietern:
- staatliche Schuldnerberatung durch Institutionen der Kommunen und Bundesländer
- örtliche Agentur für Arbeit – beispielsweise bei einer drohenden Lohnpfändung
- gemeinnützige Einrichtungen wie Caritas, Arbeiterwohlfahrt (AWO), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)
Wichtig! Insbesondere die gemeinnützigen Schuldnerberatungsstellen prüfen mit Ihnen zusammen, ob Ihnen bestimmte staatliche Leistungen zustehen, die Ihre Einkommenslage etwas verbessern und Geldsorgen mindern. Sie helfen Ihnen gegebenenfalls auch bei der Beantragung von Arbeitslosengeld 1, Bürgergeld, Wohngeld oder anderen Sozialleistungen und unterstützen Sie, falls Ihnen aufgrund hoher Mietschulden die Wohnungslosigkeit droht.
Wegweiser: Die richtigen Ansprechpartner bei Geldsorgen
Schlachtplan gegen Geldsorgen: Wie komme ich mit meinem Einkommen über die Runden?
Die Sorgen sollten uns allerdings nicht lähmen, sondern uns eher veranlassen zu handeln. So banal es klingt, Sie können Ihre Geldsorgen am besten loswerden, indem Sie einen Plan erstellen und danach ganz konkrete Maßnahmen ergreifen, um Ihre Finanzen auf sichere Beine zu stellen. Den Kopf in den Sand zu stecken und nichts zu tun, ist hingegen keine Lösung, sondern verschlimmert noch nur alles.
Um Ihre Finanzen abzusichern und zu verbessern, ist es wichtig, dass Sie methodisch vorgehen und in einer Reihenfolge, die zu Ihrer wirtschaftlichen Situation passt. Die folgenden Schritte helfen Ihnen dabei, dass Sie künftig keine Angst vor Geldsorgen mehr haben müssen.
- Absicherung gegen existentielle Risiken: Angenommen, Sie können bereits vor der Rente nicht mehr arbeiten. Wovon leben Sie dann? Oder Sie verursachen fahrlässig einen Verkehrsunfall und müssen für den Schaden aufkommen einschließlich Schmerzensgeld. Wovon bezahlen Sie den? Richtig, Sie brauchen eine finanzielle Sicherheit für diesen Worst-Case in Form einer Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung. Schließen Sie diese umgehend ab, sobald Sie finanziell dazu in der Lage sind.
- Schulden abbezahlen: Beginnen Sie damit sofort, noch bevor Sie anfangen zu sparen. Das ist der erste Schritt, um Geldsorgen loszuwerden. Überlegen Sie sich genau, wieviel Geld Sie jeden Monat erübrigen können, um die Schulden abzubauen. Senken Sie gegebenenfalls Ihre Ausgaben und steigern Sie nach Möglichkeit Ihre Einnahmen, z. B. durch einen Nebenjob. Wenn Sie allein keinen Ausweg finden, lassen Sie sich von einer Schuldnerberatung unterstützen – und zwar noch bevor die Geldsorgen zu groß und existenzbedrohend werden.
- Notgroschen ansparen: Irgendein Ereignis wirft unsere Pläne gerne schnell über einen Haufen – siehe Corona. Um gegen solche unvorhersehbaren Vorfälle gewappnet zu sein, brauchen wir ein finanzielles Polster. Dieses Geld muss jederzeit und schnell verfügbar sein. Deshalb liegt es am besten auf einem Tagesgeldkonto.
Fürs Alter vorsorgen und Vermögen aufbauen
Sie haben Angst vor Geldsorgen im Alter? Dann setzen Sie sich am besten jetzt mit Ihrer Altersvorsorge auseinander und eignen Sie sich das erforderliche Wissen an. Es gibt viele Möglichkeiten, um Altersarmut vorzubeugen. Nutzen Sie sie und informieren Sie sich umfassend, welche Formen der Vorsorge am besten zu Ihrer Lebenssituation passen.
Warten Sie nicht mit der Altersvorsorge und verschieben Sie es nicht auf später. Warum? Je länger Sie warten, desto mehr Geld müssen Sie in weniger Zeit in Ihre Altersvorsorge einzahlen. Das ist bei weitem schwieriger, als früher zu beginnen und über einen längeren Zeitraum etwas kleinere Beträge zur Seite zu legen. Wer zögert, verschiebt seine Geldsorgen nur auf morgen. Je früher Sie Altersarmut vorbeugen desto besser.
Der Vermögensaufbau ist quasi das i-Tüpfelchen, wenn Sie ausreichend für Notfälle und Ihren Lebensabend vorgesorgt und noch etwas Geld zum Anlegen übrighaben. Es lohnt sich, dieses zu investieren. Vorausgesetzt, Sie wissen, was Sie tun und verlassen sich nicht (nur) auf die Versprechen von Anlageberatern. Die beste Geldanlage ist finanzielles Wissen, weil Sie nur dann in der Lage sind, Fehler zu vermeiden, die Sie viel Geld kosten können.
Tipp! Sie wissen nicht, wie Sie anfangen sollen und wünschen sich Beratung? Dann wenden Sie sich direkt an die Deutsche Rentenversicherung oder an eine Verbraucherzentrale und lassen Sie sich dort umfassend beraten und unterstützen.
Finanzkompetenz & Wissen: Ein unterschätztes Mittel gegen Sorgen und Ängste
Sie bekommen Ihre Geldsorgen nur dann in den Griff, wenn Sie entschlossen handeln und dabei auch die eine oder andere Unbequemlichkeit in Kauf nehmen. Äußere Umstände können uns immer davon abhalten, etwas Bestimmtes zu tun, wie etwa viel Geld zu sparen. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die Dinge, die Sie beeinflussen können, z. B.:
- Setzen Sie sich mit Ihren Finanzen auseinander.
- Eignen Sie sich Wissen an über Geld und Finanzen. Es hilft Ihnen, Ihre Sorgen und Ängste loszuwerden, weil Sie lernen, was Sie dagegen tun können.
- Suchen Sie nach Lösungen, um Ihre Kosten zu senken oder Ihre Einnahmen zu steigern. Nutzen Sie die zahlreichen Spartipps.
- Legen Sie zu Beginn eines jeden Monats etwas Geld beiseite und wenn es nur fünf Euro sind.
Nutzen Sie außerdem die Hilfsangebote der Schuldnerberatung, wenn Sie allein keine Lösung für Ihr Schuldenproblem finden. Bestimmen Sie mithilfe eines Haushaltsplans, wo Sie sparen und Ausgaben senken können und setzen Sie sich mit dem Thema Finanzen auseinander. Je mehr Sie darüber wissen, desto einfacher werden Sie Ihre Geldsorgen los, weil Sie schneller Mittel und Wege finden.
Hilfe bei Geldsorgen, die auf psychischen Problemen beruhen
Geht es Ihnen psychisch nicht gut, wird es Ihnen wahrscheinlich auch schwerfallen, Ihrer Arbeit nachzugehen, Geld zu verdienen und Ihre finanziellen Angelegenheiten zu regeln. Das wiederum kann zu Geldsorgen führen, die sich ebenfalls schlecht auf Ihre Psyche auswirken – ein Teufelskreis, den Sie am besten durchbrechen, indem Sie sich Hilfe suchen.
Sprechen Sie mit einem guten Freund oder mit jemandem aus der Familie. Manchmal hilft es schon, sich alles von der Seele zu reden oder mit ihnen zusammen etwas zu unternehmen, was Ihnen guttut, z. B. zusammen kochen oder spazieren gehen. Mitunter reichen solche Dinge aus, um die Krise wieder zu überwinden.
Wenn all das nicht hilft, können Sie sich an verschiedene professionelle Einrichtungen wenden und sich dort Hilfe holen. Im Folgenden listen wir auf, welche bundesweit geltenden Anlaufstellen es für welche Schwierigkeiten gibt:
Worum geht es? Um wen geht es? | Beratungsstellen |
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Akute bzw. psychische Notfälle z. B. Suizidgedanken | - Behandelnder Arzt oder Psychotherapeut - Psychiatrische Klinik oder Notarzt (Notruf: 112) - Telefonseelsorge: 0800 - 111 0 111 od. 0800 - 111 0 222 (kostenfrei, 0:00 - 24:00) |
Depression | Telefonseelsorge: www.telefonseelsorge.de telefonseelsorge@diakonie.de 0800 - 111 0 111 od. 0800 - 111 0 222 (kostenfrei, 0:00 - 24:00) Nummer gegen Kummer: https://www.nummergegenkummer.de/ - Kinder- und Jugendliche: 0800 - 11 10 333 (Mo - Sa 14:00 - 20:00 Uhr, anonym, kostenlos) - Elterntelefon: 0800 - 111 0 550 |
Suchtberatung | DRK-Sorgentelefon für Angehörige und Menschen mit Suchtproblemen Tel.: 06062 - 607 67 (Fr - So und an gesetzl. Feiertagen, 8 - 22:00 Uhr) Sucht- und Drogen-Hotline https://www.sucht-und-drogen-hotline.de Tel.: 01 80 - 6 31 30 31 (0,20 € pro Anruf im Festnetz; max. 0,60 € im Mobilfunk) |
Kinder & Jugendliche z. B. bei Abzocke, Angst, Depression, Essstörungen, Mobbing, Missbrauch, Stress mit Freunden, Mitschülern oder den Eltern, Sucht | Nummer gegen Kummer https://www.nummergegenkummer.de/ Tel.: 0800 - 11 10 333 |
schwangere Mütter | „Schwangere in Not - anonym und sicher“ https://www.geburt-vertraulich.de Tel.: 08 00 - 4 04 00 20 |
Rentner z. B. bei Einsamkeit, Isolation | Silbernetz e. V. Tel.: 0800 - 4 70 80 90 (08:00 - 22:00, kostenfrei) |
Darüber hinaus bieten gemeinnützige Einrichtungen wie die Caritas umfangreiche Sozialberatung unter anderem zu Geldsorgen, aber auch in Form von Erziehungsberatung, Suchtberatung und der Hilfe bei Wohnungsnot.
guten Morgen, wurde um 800 € betrogen und habe jetzt dadurch kein Geld zum Leben und um meine Rechnungen zu bezahlen.
Gibt es irgendwelche finanzielle Unterstützung von jemandem?
Habe keinen Cent mehr zur Verfügung.
Bitte einmal um Hilfe.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Waltraud