Das Wichtigste über Gaskosten
Gaskosten fallen an, wenn Sie mit Gas kochen, heizen oder Ihre Warmwasserversorgung mithilfe von Gas betrieben wird. Sie gehören unter Umständen zu den Fixkosten, die jeden Monat oder jährlich mit der Betriebskostenabrechnung anfallen.
Nach Daten des Vergleichsportals Verivox liegen die Gaskosten pro kWh (Kilowattstunde) bei durchschnittlich 37,3 Cent für Neukunden, während Bestandskunden gewöhnlich weniger zahlen (Stand: 19.09.2022). Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass sich die Gaspreise für Verbraucher im kommenden Jahr 2023 verdreifachen werden.
Am meisten sparen Sie, wenn Sie nicht ganz so hoch und dafür richtig heizen. Wie das funktioniert, verraten wir in diesem Abschnitt. Dort finden Sie auch weitere Spartipps.
Inhalt
Wie setzen sich Gaskosten für Einfamilienhaus und Wohnung zusammen?
Gaskosten entstehen, wenn Sie Ihren Herd, Warmwasser und/oder Heizung mit Gas betreiben.
Mieter bezahlen diese Versorgung über die jährliche Betriebskostenabrechnung, wenn die Wohnung mit einer Gaszentralheizung beheizt wird. in diesem Fall hat der Vermieter einen Gasliefervertrag mit dem Versorger abgeschlossen.
Mieter, in deren Wohnung eine Gasetagenheizung installiert ist, sind selbst Vertragspartner des Gaslieferanten. Sie bezahlen für ihre Gaskosten pro Monat einen festgelegten Abschlag, der gewöhnlich dem individuellen Verbrauch angepasst ist. Verbraucht der Mieter in einem Abrechnungsjahr mehr oder weniger Gas, erhält er entweder eine Rückzahlung oder eine Nachzahlung.
Die Höhe des Gasverbrauchs hängt vor allem davon ab, wofür Sie Gas brauchen:
- Wer lediglich mit einem Gasherd kocht und backt, hat relativ geringe Kosten.
- Die höchsten Gaskosten entstehen beim Heizen, also gewöhnlich in der Zeit von Oktober bis April. Je kälter es drau0en ist, desto höher der Verbrauch.
Aktuell sorgt der unter anderem Krieg in der Ukraine dafür, dass die Versorgung mit Gas immer höhere Kosten verursacht. Denn zum einen fließt kein oder nur beschränkt Gas durch die Pipeline von Russland nach Deutschland und zum anderen steigen die Beschaffungskosten immer weiter. Auch die steigende CO2-Abgabe lässt die Gaspreise steigen. Die von der Bundesregierung geplante Gasumlage belastet Verbraucher zusätzlich.
Wie viel kann Gas kosten pro m³ und Monat?
Wie hoch die Gaskosten ausfallen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, insbesondere davon, …
- wer der Gaslieferant ist
- wie viel Gas verbraucht wird
- in welcher Region der Gaskunde lebt
- ob er einen eigenen Vertrag mit dem Gasversorger geschlossen hat oder ob der Vermieter Vertragspartner ist
- ob der Mieter, der selbst Vertragspartner des Gaslieferanten ist, die Grundversorgung bezieht oder ob er einen Sondervertrag abgeschlossen hat
Gas soll mehr kosten – was kann ich tun?
Mieter, deren Vermieter die Gaskosten über die Betriebskostenabrechnung weiterreicht, sollten diese Abrechnung genau prüfen und den Vermieter zu einem Anbieter-Wechsel auffordern, wenn der Gaspreis zu hoch ist.
Ab 2023 muss außerdem der Vermieter für den CO2-Preis für Erdgas aufkommen und damit für einen Teil der Gaskosten des Mieters. Der Grund dafür ist, dass Mieter keinen Einfluss auf die Heizungstechnologie und die energetische Qualität des Hauses haben.
Angesichts der steigenden Preise raten Experten zur Vorsorge: Verbraucher sollten entweder freiwillig ihre Abschläge erhöhen oder regelmäßig Geld für eine mögliche Nachzahlung beiseite legen.
Wer bereits eine Erhöhung der Gaskosten erhalten hat, sollte diese ebenfalls prüfen. Denn die Anbieter dürfen ihre Gaspreise nicht einfach erhöhen, wenn der Kunde über eine bestimmte Laufzeit einen Vertrag mit Preisgarantie abgeschlossen hat. Vielmehr sind die Versorger an diese Verträge und Preise gebunden. Wer trotz Preisgarantie höhe Abschläge bezahlen soll, sollte dieser Preiserhöhung widersprechen.
Für Verbraucher in der Grundversorgung ohne Sondervertrag gilt das nicht. Hier ist eine Preiserhöhung möglich. Allerdings gelten dafür bestimmte Regeln:
- Kunden in der Grundversorgung muss der Anbieter sechs Wochen vor der Erhöhung schriftlich informieren.
- Bei anderen Gastarifen ist eine Ankündigung vier Wochen im Voraus ausreichend.
- In jedem Fall muss der Versorger „transparent und hervorgehoben“ darauf hinweisen, dass der Kunde im Falle einer Preiserhöhung von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen darf.
- Hält der Versorger die Ankündigungsfrist nicht ein oder weist er nur versteckt auf das Sonderkündigungsrecht hin, sollte der Kunde widersprechen – auch bei einer zulässigen Preiserhöhung. Dann ist der Versorger verpflichtet, seinen Kunden noch einmal korrekt über die erhöhten Gaskosten zu informieren.
Wie kann ich meine Gaskosten senken?
Wer beim Gas seine Kosten reduzieren will, sollte bei den Heizkosten beginnen, weil hier der Verbrauch besonders hoch ist. das funktioniert schon mit den folgenden einfachen Tipps:
- Dichten Sie ältere Fenster mit Dichtungsbändern oder selbstklebenden Dichtungsstreifen ab.
- Hohlräume von alten Fenstersimsen können Sie mit Dämmstoff ausfüllen. Sprechen Sie das gegebenenfalls mit Ihrem Vermieter ab.
- Achten Sie darauf, richtig zu lüften. Am besten ist das Stoßlüften geeignet, bei dem Sie morgens und abends die Fenster weit öffnen und so für Durchzug sorgen. Im Winter reichen fünf Minuten, ansonsten 15 Minuten. Drehen Sie während des Lüftens den Heizkörper ab, um Gaskosten zu sparen.
- Entlüften Sie die Heizung regelmäßig und lassen Sie Ihre Gastherme vom Fachmann richtig einstellen.
- Stellen Sie die Raumtemperatur richtig ein. Mit jedem Grad weniger Wärme sparen Sie circa sechs Prozent Energie. Mithilfe elektrischer Thermostate können Sie an jedem Heizkörper die gewünschte Raumtemperatur einstellen.
Sie sparen außerdem viel Geld, wenn Sie Ihren Verbrauch an Warmwasser senken und beispielsweise auf häufiges Duschen und Vollbad verzichten. Es genügt vollkommen, sich regelmäßig am Waschbecken zu waschen und nur zwei- bis dreimal wöchentlich kurz zu duschen.