Bereits seit Monaten steigen die Gaspreise. Nun schnellen sie aufgrund des Ukrainekriegs noch weiter in die Höhe – auch im Hinblick auf einen möglichen Importstopp. Die Energieversorger gehen davon aus, dass die Preise auch in den nächsten Jahren hoch bleiben werden. Für Verbraucher wird damit das Heizen immer teurer. Allerdings können sie mit den im Folgenden aufgeführten Maßnahmen Gas sparen und damit ihre Kosten etwas senken.
Verbrauchertipps zum Gassparen
- Achten Sie auf die Raumtemperatur und stellen Sie die Heizung ein Grad niedriger ein. Damit sparen Sie circa 6 % Energie. Im Wohnzimmer sind beispielsweise 21°C statt 22° C empfehlenswert, im Schlafzimmer 16 – 18°C.
- Lüften Sie mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten, indem Sie die Fenster weit öffnen und den Heizkörper vorher herunterdrehen. Stoßlüften ist besser als Dauerlüften. Verzichten Sie auf dauerhaft angekippte Fenster – hier findet kein wirklicher Luftaustausch statt, dafür entweicht die Wärme aus dem Raum, sodass Sie mehr heizen müssen, statt Gas zu sparen.
- Entlüften Sie die Heizung, falls sich Luft darin gesammelt hat. Anderenfalls wird die Heizung trotz aufgedrehten Ventils nicht warm genug. Schrauben Sie hierfür das Entlüftungsventil auf, das sich an der Seite des Heizkörpers befindet, halten Sie einen Behälter darunter und lassen Sie die Luft abziehen. Sie können mit dem Entlüften bis zu 15 % an Gaskosten sparen.
- Vergleichen Sie die Tarife, wenn Ihr Anbieter die Gaspreise erhöht. Allerdings lohnt sich ein Wechsel nur dann, wenn Sie deutlich zu viel Geld bezahlen.
Achten Sie auf die Kündigungsfristen und die Vertragslaufzeiten, falls Sie einen neuen Versorgungsvertrag abschließen möchten. Denn nicht immer ist es möglich, zeitnah aus dem Vertrag auszusteigen.
Bauliche Maßnahmen, um Gas zu sparen
- Dichten Sie ältere Fenster mit Dichtungsbändern ab. Für Kunststofffenster eignen sich zum Beispiel Gummidichtungen gut. Selbstklebende Schaumstoffstreifen sind dafür besonders preiswert. Je nachdem, in welchem ursprünglichen Zustand sich Fenster und Türen ohne diese Dichtungsstreifen befinden, lassen sich damit bis zu 20 % an Heizkosten einsparen.
- Unter alten Fenstersimsen befinden sich häufig ungedämmte Hohlräume, die Sie mit einem Dämmstoff ausfüllen können. Auch Decken, die sich unter einem ungedämmten Raum oder einem Flachdach befinden, können gedämmt werden.
- Hauseigentümer sparen langfristig, wenn sie ihr Gebäude sanieren lassen. Mögliche Maßnahmen sind beispielsweise das Austauschen alter Fenster, die Dämmung der Gebäudehülle oder das Einbauen einer Wärmepumpe. Lassen Sie sich ausführlich beraten und einen individuellen Sanierungsplan für sich erstellen.
- Wer die (finanziellen) Möglichkeiten hat, kann Solarbalkonmodule auf seiner Terrasse oder dem Balkon installieren und so erneuerbare Energie erzeugen. So können Sie nicht nur Gas sparen, sondern fördern auch den Klimaschutz.
Auch wenn es anfangs teuer ist, lohnt sich der Austausch der alten Heizungsanlagen vor allem im Hinblick auf die steigenden Gaspreise. Eigentümer erhalten unter bestimmten Bedingungen Kredite und Zuschüsse von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), wenn sie energieeffiziere Sanierungsmaßnahmen durchführen wollen. Darüber hinaus gibt es noch Fördermöglichkeiten durch die Bundesländer und Kommunen und durch die Energieversorger selbst.