Das Wichtigste in Kürze zu Dispo-Schulden
Ein Dispositionskredit ist die Möglichkeit, ein Girokonto über das vorhandene Bankguthaben hinaus zu belasten. Dadurch kann der Kontoinhaber kurzfristige finanzielle Engpässe überbrücken.
Für diese Kreditschulden werden jedoch in aller Regel hohe Zinsen, oft im zweistelligen Bereich berechnet. Dadurch steigen die Schulden bei der Bank im Laufe der Zeit weiter an, wenn der Dispokredit nicht zeitnah ausgeglichen wird.
Je weiter und je länger ein Bankkunde den Dispokredit ausreizt, desto schwieriger wird es, diesen zurückzuzahlen – auch weil die Schulden aufgrund der hohen Zinsen weiter ansteigen. Auf diese Weise kann der Dispo schnell zur Schuldenfalle werden.
Inhalt
Was ist ein Dispo?
„Dispo“ ist die saloppe Abkürzung für den Dispositionskredit. Dieser wird von Kreditinstituten auf einem Girokonto gewährt und bietet eine begrenzte Möglichkeit, das Konto zu überziehen. Es wird mehr Geld abgehoben, als eigentlich auf dem Girokonto zur Verfügung steht.
Ein Dispo ist variabel und kann ohne besondere Ankündigung genutzt werden. Das Kreditlimit liegt oft bei zwei oder drei Monatsgehältern. Auch die Rückzahlung von Dispo-Schulden ist unregelmäßig sowie in verschiedenen Beträgen möglich.
Das dadurch entstehende Minus wird durch die Bank vorgestreckt. Solche Dispo-Schulden sind meist mit erheblichen Zinsen verbunden, die durch den Kontoinhaber zusammen mit den eigentlichen Schulden zurückgezahlt werden müssen.
Seit der Verdrängung der Lohntüte durch die bargeldlose Gehaltszahlung Ende der 1950er Jahre lassen Kreditinstitute im Allgemeinen auch die Kontoüberziehung zu, sofern der Dispokredit in vertretbarem Verhältnis zu Lohn und Gehalt stehen.
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Hier finden sie unsere Ratgeber rund um die unterschiedlichsten Formen von Schulden:
Nachteil beim Dispo: Hohe Kreditzinsen
Dispo-Schulden gewährt eine Bank nicht ohne entsprechende Gegenleistung. Daher ist die Nutzung eines Dispokredits in der Regel mit sogenannten Sollzinsen verbunden, die tageweise berechnet werden. Zudem können Überziehungszinsen anfallen, wenn das festgelegte Kreditlimit überzogen wird.
Die Zinsen, die bei bestehenden Dispo-Schulden anfallen, sind im Vergleich zu Zinsen anderer Kreditformen relativ hoch. 2015 lagen sie durchschnittlich bei 10,25 Prozent. Da sie jedoch nicht gesetzlich vorgegeben sind, schwanken Dispo-Zinsen sehr.
Normalerweise bewegen sich die täglichen Sollzinsen zwischen knapp fünf Prozent bis hin zu 15 Prozent. Überziehungszinsen bei Überschreitung des Kreditlimits liegen oft noch einige Prozentpunkte höher.
Kündigung des Dispositionskredits
Der Dispo kann durch das Kreditinstitut in den meisten Fällen fristlos gekündigt werden. Dazu bedarf es jedoch in der Regel eines wichtigen Grundes. Dieser kann beispielsweise bei
- Verschlechterung der Vermögensverhältnisse des Kontoinhabers oder
- Einleitung der Zwangsvollstreckung gegen den Inhaber
bestehen. Der Fall einer Kündigung ist für den Kontoinhaber oftmals besonders deshalb brisant, weil alle Dispo-Schulden dann auf einen Schlag fällig werden.
In aller Regel wird der Dispo jedoch in Anspruch genommen, weil der Kontoinhaber einen finanziellen Engpass überwinden muss. Die sofortige Fälligkeit der Dispo-Schulden kann Schuldner in eine Notlage bringen, wenn sie diesen Betrag nicht sofort aufbringen können.
Dispo-Schulden abbauen: Wie ist das möglich?
Für viele Schuldner wird der Dispo zur Schuldenfalle, auch weil es die hohen Zinsen schwerer machen, die Verbindlichkeit zu begleichen. Um es soweit nicht kommen zu lassen, sollte diese Art des Kredits niemals über einen längeren Zeitraum genutzt werden, sondern nur für den Notfall zur Verfügung stehen. Im nächsten Monat sollte die Bilanz des Kontos schon wieder im Plus sein.
Doch was können Kontoinhaber tun, die den Dispo dauerhaft oder sehr oft benutzen, um finanziell über die Runden zu kommen? Und was ist, wenn schon Dispo-Schulden in beträchtlicher Höhe bestehen? Lassen Sie Ihre Möglichkeiten für einen Schuldenabbau in einer unverbindlichen und kostenlosen Erstberatung auf Schuldencheck ** prüfen.
Ersparnisse nutzen
Die Zinsen von Dispo-Schulden sind in aller Regel höher als jegliche Zinssätze von Ersparnissen auf anderen Konten, etwa Tagesgeldkonten. Demzufolge macht es Sinn, nach Möglichkeit vorhandene Geldanlagen zur Tilgung der Dispo-Schulden einzusetzen.
Ebenso kann es sinnvoll sein, Familie oder Freunde zu bitten, die Dispo-Schulden zu bezahlen und die Summe diesen statt der Bank zu schulden – ohne hohe Kreditzinsen. Wer eine Möglichkeit sieht, teilweise oder vollständig andere Ausgaben einzusparen, kann möglicherweise auch so kleinere Dispo-Schulden ausgleichen.
Umschuldung: Ratenkredit
Eine weitere Möglichkeit, die Dispo-Schulden abzubauen, kann eine Umschuldung sein. Normalerweise ist ein Ratenkredit mit weniger hohen Zinssätzen ausgestattet. Zudem besteht die Verpflichtung, eine monatliche Fälligkeit einzuhalten, was vielen Schuldnern hilft, den Kredit durch regelmäßige Raten abzubezahlen. Zudem ist der Ratenkredit auf einen bestimmten Zeitraum festgelegt und kann nicht so einfach gekündigt werden.
Wichtig ist vor diesem Schritt daher, monatliche Ausgaben und Einnahmen gegenüberzustellen und auf dieser Basis eine realistische Ratenhöhe mit dem Gläubiger zu vereinbaren, die durch den Schuldner über einen längeren Zeitraum gestemmt werden kann. Auch der Kredit an sich sollte nicht zu hoch ausfallen. In der Regel genügt eine leicht höhere Kreditsumme, als Dispo-Schulden angefallen sind, um auch die erste Rate des neuen Kredits bezahlen zu können.
Alternative: Abrufkredit
Ein Abrufkredit ähnelt einem Dispo, ist jedoch deutlich günstiger. Eine Bank stellt auf Antrag in einem gewissen finanziellen Rahmen einen Kredit zur Verfügung, der nach Bedarf in Anspruch genommen werden kann. Zinsen fallen lediglich für den Betrag an, der auch tatsächlich genutzt wurde. Die Tilgung ist oftmals individuell wählbar. Einige Banken verlangen monatlich nur die Zinsen, andere auch eine geringe Rate.
Doch auch hier gilt: Wer trotz Umschuldung weiterhin seinen Dispo nutzt und Schulden anhäuft oder einen viel zu hohen Abrufkredit vereinbart, entkommt der Schuldenfalle nicht, sondern rutscht noch tiefer hinein!
Hilfe bei hohen Dispo-Schulden
Wachsen die Dispo-Schulden kontinuierlich an oder steht die Zahlungsunfähigkeit ins Haus, sollten Schuldner professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Das können beispielsweise staatliche bzw. gemeinnützige Schuldnerberatungen sein. Auch die Verbraucherzentralen der Länder können erste Impulse geben und an geeignete Beratungsstellen verweisen.
Achten Sie darauf, dass die gewählte Schuldnerberatung Bescheinigungen über das Scheitern eines außergerichtlichen Einigungsversuchs nach § 305 der Insolvenzordnung (InsO) ausstellen darf. Denn wenn es aufgrund der Dispo-Schulden zur Privatinsolvenz kommen sollte, kann nur mit einer solchen Bescheinigung das Insolvenzverfahren eröffnet werden.
Neben kostenlosen Schuldnerberatungen kann auch ein rechtlich geschulter Schuldnerberater sinnvoll sein. Ein Anwalt für Insolvenzrecht kennt sich nicht nur mit den Anforderungen einer Schuldenregulierung und dem Verfahren der Verbraucherinsolvenz aus, er kann auch juristisch fundiert mit Gläubigern und Banken verhandeln.
Ich hatte einen Dispokredit, da ich ein Pflegekind hatte und entsprechend größere Wohnung benötigte. Diese hatte drei Zimmer und kostet ca 600€ und mein
Einkommen betrug 830,00 € .Da dasPflegekind für einige Monate stationär untergebracht war, bekam ich keinen Mietzuschuss . Ich konnte die Miete nicht mehr aufbringen.
Eine kleinere Wohnung suchen dauerte und war auch nicht möglich da die Jugendliche zu beurlaubt wurde. Ich hatte von der Bank 3000,00€ bekommen und
zahle diesen zurück in Raten a 75,00 im Monat davon sind 50,00 Rate , 2,00 Bankgebühren sowie 23,00 Zinsen Leicht ist das nicht.
Freundliche Grüße
A.R.