Im September sind die Verbraucherpreise sprunghaft auf +10 % gestiegen. Damit hat die Inflationsrate einen neuen Höchststand seit circa 70 Jahren erreicht. Die stark gestiegenen Preise, etwa für Energie, zehren das Haushaltsbudget vieler Menschen auf, sodass sie infolge der Inflation kaum noch sparen können. Weil sich die Lebenshaltungskosten derart verteuert haben, ist z. B. an Altersvorsorge gar nicht zu denken. Das geht aus einer aktuellen YouGov-Umfrage hervor, welche die zum Deutsche-Bank-Konzern gehörende Postbank in Auftrag gegeben hat.
Jeder Zweite schränkt das Sparen aufgrund der Preissteigerungen ein
Die Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov brachte folgende Ergebnisse hervor:
- Etwa ein Viertel der Befragten (24,9 %) hat infolge der Inflation aufgehört zu sparen. Ihre Einnahmen reichen gerade noch so, um die laufenden Ausgaben zu decken.
- Mehr als ein Zehntel (11,1 %) kann gar kein Geld zur Seite legen, weil die Ausgaben bereits jetzt schon die Einnahmen übersteigen.
- Jeder zweite Befragte sieht sich aufgrund der Preissteigerungen gezwungen, seine Sparbeträge zu reduzieren oder hat ganz aufgehört zu sparen. Und das betrifft nicht nur Geringverdiener, sondern auch Menschen mit einem mittleren Einkommen.
- Etwas mehr als ein Drittel (34,7 %) würde gerne Rücklagen bilden, um die gestiegenen Energiepreise abzufedern, ist dazu aber nicht in der Lage.
- Aus der Umfrage geht auch hervor, dass jeder zweite Mieter, die in einer unsanierten Immobilie wohnt, einen Notgroschen für die steigenden Energiekosten zurücklegen möchte. Sie können aber infolge der Inflation nicht sparen.
Die Umfrage macht deutlich:
„Eine wachsende Zahl Sparerinnen und Sparer verfügen nicht mehr über Mittel, die sie dauerhaft anlegen können.“
Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkonzern
Inflationsrate erreicht im September Rekordwert
Die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise treiben die Inflation weiter an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts betrug die Inflationsrate im September +10 %.
Das heißt, die Preise sind um 10 % im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen.
Im letzten Monat mussten Verbraucher für Energie 43,9 % mehr bezahlen als 2021, während Lebensmittel um 18,7 % teurer wurden.
Die in diesem Monat ausgelaufenen Entlastungsmaßnahmen – der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket – haben den Preisanstieg noch beschleunigt.
Zwar hat die Bundesregierung weitere Entlastungen angekündigt. Dennoch fürchtet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, dass die Energiekrise in eine Wirtschafts- und Sozialkrise mündet.
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