Gibt es von PokerStars das Geld zurück oder nicht?

Das Wichtigste zum Thema „Online-Casino & Geld zurück bei PokerStars“

Hat PokerStars eine gültige Glücksspiel-Lizenz in Deutschland?

Ja, die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat den maltesischen Betreiber von pokerstars.de – Reel Germany Ltd. – und seine Online-Angebote für Sportwetten, Casinospiele und Poker seiner Whitelist hinzugefügt. Das macht PokerStars seit dem 22. März 2023 europaweit zu einem rechtmäßigen Anbieter von Glücksspielen. Seither ist das Online-Casino auch in Deutschland legal, weil seine Lizenz ebenfalls mit diesem Datum offiziell in Kraft trat.

Ist das bei PokerStars ausgezahlte Echtgeld legal oder nicht?

Um legales Echtgeld handelt es sich in der Regel immer dann, wenn das jeweilige Glücksspiel-Portal eine rechtskräftige Lizenz besitzt und an Ihrem Standort nicht illegal betrieben wird. PokerStars zahlt Ihnen also grundsätzlich legales Geld aus. Beachten Sie aber, dass Sie zuerst nur sogenannte „Stars“ erhalten. Über den „Stars Transfer“ können Sie diese fiktive Währung in Ihre eigene umwandeln und auf Ihr Konto überweisen lassen. Der Umtausch selbst hindert Sie jedoch nicht daran, in diesem Online-Glücksspiel verlorenes Geld zurück zu verlangen.

Kann ich bei PokerStars mein verlorenes Geld zurückbekommen?

Ja, Sie können mitunter Geldbeträge zurückbekommen, indem Sie bei einem Gericht Ihre PokerStars-Verluste einklagen. Das ist grundsätzlich immer dann möglich, wenn Sie als Spieler auf der Plattform Geld verloren haben, bevor das Unternehmen eine bundesweit gültige Lizenz hatte (d. h. vor dem 22. März 2023, als PokerStars noch illegal in Deutschland betrieben wurde). Mehr können Sie in diesem Abschnitt nachlesen.

Wie bekomme ich mein verlorenes Geld von PokerStars zurück?

Bevor Sie versuchen, Ihr Geld von der Plattform zurückzufordern, sollten Sie zuerst genau ermitteln, wie hoch Ihre Verlustbeträge sind. Teilen Sie dazu bspw. dem PokerStars-Support mit, dass Sie alle Ihre im System gespeicherten, personenbezogenen Daten einsehen möchten. Sind Sie sich unsicher, wie Sie vorgehen müssen, konsultieren Sie zu Ihrer PokerStars-Situation einen Rechtsanwalt. Dieser kann Geld erfolgversprechender zurück fordern, weil er sich mit den Rechtsfragen rund um das Glücksspielrecht besser auskennt und Sie dahingehend beraten kann. Mehr dazu hier.

Rechtsgrundlagen: Erhalten Sie von PokerStars Ihr Geld zurück oder nicht?

Gibt es von PokerStars verlorenes Geld zurück? Vom 22. März 2023 an sind rückwirkend alle Verluste der vorherigen 10 Jahre einklagbar.
Gibt es von PokerStars verlorenes Geld zurück? Vom 22. März 2023 an sind rückwirkend alle Verluste der vorherigen 10 Jahre einklagbar.

Um von PokerStars Ihr Geld erfolgreich zurück zu fordern, sollten Sie sich erstmal über die rechtlichen Rahmenbedingungen im Klaren sein. Bei der genannten Seite handelt es sich grundsätzlich um eine von zahlreichen Online-Plattformen, die Glücksspiele in Form von Sportwetten, digitalen Casinos und Pokerrunden anbieten. Der Betreiber – das Unternehmen Reel Germany Ltd. mit Sitz in Malta – betrieb die Seite über mehrere Jahre hinweg hierzulande illegal, obwohl seitenintern damit geworben wurde, dass dem nicht so wäre.

Erst vom 1. Juli 2021 an ist Online-Glücksspiel nämlich einheitlich und deutschlandweit durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) legal. Davor gab es bundeslandspezifische Vorschriften. Allerdings legalisierte nur Schleswig-Holstein Glücksspiele über eine Sonderregelung bereits im Jahr 2012, alle anderen Bundesländer nicht. Nur dort hatte PokerStars seit dem 19. Dezember 2012 auch eine Lizenz für den legalen Betrieb der Plattform. Im Rest von Deutschland ist das erst seit dem 22. März 2023 der Fall.

Wichtig: Was bedeutet das aber nun für Ihre Geldforderungen? Die rechtliche Grundlage für Ihren Anspruch auf Rückzahlungen von an PokerStars verlorenes Geld bildet § 812 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) – der sogenannte Herausgabeanspruch. Dieser besagt, dass, falls jemand etwas ohne Rechtsgrund (d. h. illegal) erwirbt, dieser die erworbenen Dinge wieder an den ursprünglichen Besitzer aushändigen muss. Eine solche ungerechtfertigte Bereicherung kann sowohl Wertgegenstände als auch Geldbeträge betreffen. Wenn Online-Glücksspielplattformen keine gültige Lizenz haben und das Geld der Spieler unrechtmäßig erwerben, greift somit § 812 des BGB. Sie dürfen also von PokerStars Ihr Geld zurück verlangen, solange Sie es nach dem 22. März 2013 und vor dem 22. März 2023 an die Plattform verloren haben (weil die Rückwirkung auf maximal 10 Jahre ausgelegt ist).

Wie fordern Sie von PokerStars Ihr Geld zurück? – Vorgehensweise mit Anwalt

PokerStars: Geld zurück gibt es ohne Anwalt in den meisten Fällen nicht, weil Ihnen alleine die nötige rechtliche Expertise fehlt.
PokerStars: Geld zurück gibt es ohne Anwalt in den meisten Fällen nicht, weil Ihnen alleine die nötige rechtliche Expertise fehlt.

Im Folgenden ist einmal für Sie zusammengefasst, wie Sie vorgehen sollten, um von PokerStars Ihr verlorenes Geld zurück zu erhalten.

  • 1. Schritt: Finden Sie heraus, wie hoch die Geldsumme ist, die Sie an die Plattform über Ihren Nutzungszeitraum hinweg verloren haben. Rechnen Sie das entweder selbst aus oder wenden Sie sich an PokerStars, um Ihre Verluste einsehen zu können. Bei letzterer Option genügt es, wenn Sie beim Support anfragen, ob dieser Ihre personenbezogenen Daten an Sie übermitteln kann. Sie haben nämlich nach Art. 15 Abs. 3 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ein Recht darauf, dass PokerStars Ihnen Auskunft über diese Daten geben muss.
  • 2. Schritt: Suchen Sie sich einen Anwalt, der sich idealerweise konkret mit Glücksspielrecht beschäftigt. Dieser kann Sie ausführlich darüber beraten, welche Möglichkeiten Sie bspw. für eine außergerichtliche oder gerichtliche Einigung haben. So haben Sie auch größere Erfolgsaussichten, von PokerStars Ihr ganzes Geld zurück zu beschaffen, als das ohne anwaltliche Hilfe zu tun.
  • 3. Schritt: Lässt sich das Problem nicht außergerichtlich klären, können Sie auch vor Gericht gegen PokerStars vorgehen und Ihre Geldforderungen einklagen. Wann es zu einem Urteil kommt, hängt davon ab, wie viele andere Verfahren das Gericht noch bearbeiten muss. In der Regel können Sie sich aber an einer Zeitspanne von 6 bis 12 Monaten orientieren. Ein Großteil der Anwaltskanzleien berichten von einer Erfolgsquote von nahezu 100 %, also sollten Sie in den meisten Fällen auch mit Ihrer Klage erfolgreich sein.

Quellen und weiterführende Links

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Über den Autor

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Arnhold H.

Seit 2024 verstärkt Arnhold die schuldnerberatung.de-Redaktion. Vorher studierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin und hat Abschlüsse in Musik- und Medienwissenschaften erworben. Als Redakteur liegen seine Schwerpunkte und Interessen hauptsächlich im Insolvenzrecht und allen Themen, die sich ums Geld drehen.

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