Das Wichtigste zu: Klage gegen Online-Casino
Bis zum 30.6.2012 waren Online-Casinos in Deutschland verboten – und ist es auch heute noch, nach dem Inkrafttreten des Glückspielstaatsvertrags 2021. Denn Glückspiel-Betreiber benötigen eine gültige deutsche Lizenz für ihr Angebot. Fehlt eine solche Genehmigung, handelt es sich um illegales Glücksspiel. Darüber hinaus müssen sich die Betreiber an die Regelungen des Glücksspielstaatsvertrags halten.
Wer sein Geld im Internet beim Glücksspiel verzockt hat, kann gegen das Online-Casino Klage auf Rückzahlung des Spieleinsatzes erheben, wenn es keine Lizenz besitzt und damit illegal Glücksspiel betreibt. Das Bundesland Sachsen-Anhalt pflegt eine sogenannte White-List, in der alle Anbieter aufgelistet sind, die eine gültige Glücksspiellizenz besitzen. Mehr erfahren Sie auch in unserem Ratgeber zum Thema „Geld zurückfordern von Online-Casino“.
Sie bekommen beim Online-Glücksspiel nur dann Geld zurück, wenn Sie eine entsprechende Rückzahlungsforderung an das illegale Casino stellen. Es ist ratsam, hierfür einen Rechtsanwalt einzuschalten. Er prüft ganz genau, ob es sich um einen illegalen Anbieter handelt und ob es sich aus rechtlicher Sicht lohnt, gegen dieses Online-Casino Klage zu erheben. Wer Spielverluste von über 5.000 € einklagen möchten, benötigt dafür ohnehin einen Anwalt, denn dann ist das Landgericht zuständig – und dort herrscht Anwaltszwang.
Inhalt
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Geld verzockt im Online-Casino: Warum eine Klage möglich ist
Vielen Spielern war dies wohl nicht bewusst: Online-Casinos sind illegal, wenn sie keine deutsche Glücksspiellizenz vorweisen können.
Wer sein Geld bei einem solchen Anbieter verzockt hat, kann gegen das entsprechende Online-Casino Klage auf Rückzahlung des verlorenen Geldes erheben.
Denn der Vertrag zwischen einem Spieler und einem illegalen, also nicht lizensierten Casino-Betreiber ist aufgrund des § 134 BGB nichtig. Das wiederum hat zur Folge, dass der Betreiber den Spieleinsatz ohne Rechtsgrund erwirbt. Dieses zu Unrecht erworbene Geld muss er laut § 812 BGB wieder herausgeben.
Dennoch bedarf es immer einer genauen Prüfung des jeweiligen Einzelfalls. Es lohnt sich daher, einen Anwalt einzuschalten und zumindest eine kostenlose Erstberatung in Anspruch zu nehmen. Bisher zeigten sich viele Gerichte verbraucherfreundlich und urteilten zugunsten der Spieler.
Wer mehr als 5.000 € Spielverlust im Online-Casino mittels Klage zurückfordern möchte, benötigt dafür einen Rechtsanwalt. Verbraucher, die keinen Anwalt bezahlen können, erhalten unter Umständen Prozesskostenhilfe (PKH) – vorausgesetzt, die Klage hat ausreichende Aussichten auf Erfolg. Auf jeden Fall sollten sich Betroffene genau über das Prozesskostenrisiko informieren, denn im Falle einer „Niederlage“ müssen sie unter Umständen auch die Kosten des Prozessgegners, des Casinos, tragen. Selbst wer PKH bewilligt bekommt, muss den gegnerischen Anwalt bezahlen, wenn er vor Gericht unterliegt.
Voraussetzungen für eine Klage gegen das Online-Casino
Gegen ein Online-Casino Klage einzureichen, hat nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Das Casino besitzt keine deutsche Glücksspiellizenz. Die vom Bundesland Sachsen-Anhalt veröffentlichte White-List beinhaltet alle lizensierten und damit legalen Glückspiel-Anbieter. Gegen diese ist eine Klage sinnlos. Wer in Schleswig-Holstein wohnt und bei einem Anbieter spielt, der eine Lizenz dieses Bundeslandes besitzt, kann seine Spielverluste ebenfalls nicht zurückfordern.
- Der Anspruch ist noch nicht verjährt. Verbraucher können zwar ihre verlorenen Spieleinsätze rückwirkend für zehn Jahre einfordern. Sobald sie jedoch erfahren, dass es sich um ein illegales Online-Casino handelt, beginnt die dreijährige Verjährungsfrist zu laufen.
- Der Spieler hatte keine Kenntnis davon, dass das von ihm genutzte Online-Casino nicht legal war. Allerdings muss der Betreiber die Kenntnis der Illegalität nachweisen.
Eines sollten Spieler noch bedenken, bevor sie gegen ein Online-Casino Klage erheben. Der Erfolg vor dem Gericht ist eine Sache. Eine andere Sache ist es, das Casino anschließend zur Zahlung zu bewegen und die gerichtlich titulierte Forderung durchzusetzen. Diese Zwangsvollstreckung kann sich gerade bei Glücksspiel-Betreibern mit Sitz auf Zypern oder Malta schwierig gestalten.
Gut zu wissen, dass Online-Casinos illegal sind, wenn sie keine deutsche Glücksspiellizenz besitzen und unter diesen Umständen eine Rückforderung von Spielverlusten möglich ist. Als Laie kenne ich mich in diesem Rechtsgebiet leider viel zu wenig aus. Da ist es hilfreich, wenn man sich auf Seiten wie dieser hier über seine Rechte informieren kann.